Nisthilfe für Wildbienen an der Bruchgrabenanpflanzung montiert

19.09.2022

 

Der von uns betreute Heckenstreifen am Bruchgraben hat am Borsum zugewandten Südende vor einigen Tagen eine Nisthilfe für Wildbienen erhalten. Walter Wedig, Reinhard Gronau und Winfried Kauer montierten die Nisthilfe, die ab der im nächsten Frühjahr neu startenden Wildbienensaison hoffentlich viele Bewohner anlocken wird.

 

Wer mehr über Wildbienen in Erfahrung bringen möchte, kann diese einem Info-Schild entnehmen, das wir beim Vademecum-Verlag erworben haben. Walter Wedig erstellte eine Vorrichtung, mit der das Info-Schild an der Nisthilfe befestigt werden konnte.

 

Bei der Nisthilfe wurde Wert auf die Verwendung eines harzfreien Hartholzes (konkret: Eiche) und saubere Bohrungen (ohne die Wildbienen gefährdenden Splitter) mit unterschiedlichen Durchmessern (bis zu 8 mm) gelegt.

 

In Deutschland kommen fast 600 Wildbienenarten vor. Die von uns montierte Nisthilfe bedient dabei nur einen Teil der Arten, nämlich diejenigen, die Löcher in Totholz oder auch Stein für ihren Reproduktionszyklus nutzen.

 

Man muss sich mithin immer bewusst machen, dass eine ganze Reihe von Wildbienenarten auch in hohlen und markhaltigen Stängeln, in morschem Holz, in Löss-/Lehmsteilwandelementen nisten, die man auch an den künstlich aufgestellten Nisthilfen (auch oft als „Bienenhotels“ benannt) gut beobachten kann; der überwiegende Teil der Wildbienen nistet jedoch im Erdboden, so dass es schon einer gezielten Beobachtung bedarf, um diese Insekten zu entdecken, zumal die kleinsten in etwa so groß wie Ameisen sind.   

 

Nun hoffen wir auf eine gute Akzeptanz unserer Nisthilfe. Im Frühjahr nächsten Jahres wird die Besiedlung hoffentlich losgehen. Natürlich nur dann, wenn die Nisthilfe von Vandalismusschäden verschont bleibt.

 

Die Beschäftigung mit der Artengruppe der Wildbienen ist äußerst interessant und bietet einen idealen Einstieg in die komplexen Zusammenhänge in der Ökologie. Wer sich mit Wildbienen beschäftigt, gelangt sehr schnell zu Fragen ihrer natürlichen Lebensräume, ihrer geeigneten bzw. bevorzugten Nahrungspflanzen sowie ihren Lebensweisen. Wir erfahren etwas über die sog. Generalisten und andere Arten, die eng an ganz bestimmte Pflanzen gebunden sind. Das verschafft in Kürze einen Eindruck davon, wie komplex das "Netz der Natur" ist. 

 

Antworten auf (fast) alle Fragen rund um Wildbienen findet ihr auf der Homepage des Wildbienenexperten Dr. Paul Westrich:

https://www.wildbienen.info/

 

 

Dieser wurde übrigens für seine Arbeit in 2022 mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg geehrt (https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/verdienstorden-des-landes-an-21-verdiente-persoenlichkeiten/). 

 

 

Hier einige Fotos von W. Kauer und R. Gronau:

 

 

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