Bienenwolf

(wh) Der Bienenwolf (Philanthus triangulum) gehört zur Familie der Grabwespen.

Ab Mitte Juni sind die schwarzgelben Insekten zu beobachten. Man erkennt diese Wespen an ihrem großen Kopf mit weißgelber, dreizackiger Gesichtszeichnung, den im mittleren Bereich dickeren Fühlern, den auffälligen Grabborsten bei den weiblichen Tieren sowie am Schwirrflug, ähnlich der Schwebfliegen. Die Körperlänge der Weibchen beträgt 13-18 mm, die der Männchen nur 10-11 mm.

Es handelt sich um eine Wärme liebende Art, die erst ab 1940 in den Nordwesten Deutschlands eingewandert ist. Sie bevorzugt besonnte Steilflächen, offene sandige Stellen, im Siedlungsbereich auch Pflasterfugen in Gehwegen und ist in Mitteleuropa weit verbreitet.

Als Nahrung für die Larven dienen ausschließlich Honigbienen. Bei der Jagd liegt der Bienenwolf lauernd auf Pflanzen. Die Bienen werden immer direkt auf den Blüten (niemals am Bienenstock) mit einem Blitzangriff überfallen. Die Schnelligkeit des unerwarteten Angriffs erlaubt praktisch keine Gegenwehr. Das Opfer wird mit den Beinen gegriffen und sofort mit einem Stich durch ein schnell wirkendes Gift bewegungsunfähig gemacht. Für den Transport wird die betäubte Biene in Rückenlage gedreht und im Flug zur Brutröhre gebracht. Ein typisches Verhalten beim Anpeilen der Eingangsröhre ist das Stehenbleiben und Hin- und Herpendeln in der Luft. Die schwerbeladene Grabwespe verschwindet schließlich mit der Beute blitzschnell im Boden.

Die Weibchen graben zur Fortpflanzung eine Röhre in den Boden, die bis zu einem Meter lang sein kann. Diese endet in fünf bis sieben taubenei großen Kammern, in die drei bis vier, teilweise auch bis zu sechs gelähmte Honigbienen gebracht werden. Diese dienen zur Ernährung des Nachwuchses. Durch eine spezielle Behandlung der Biene durch den Bienenwolf wird sie haltbar gemacht, dabei leckt er die Biene mit seinen Mundwerkzeugen intensiv ab. So bleiben die Bienen mehrere Tage unverdorben. Nach jedem Besuch des Nestes wird es zum Schutz vor Nesträubern verschlossen.

Auf der zuletzt eingetragenen Biene erfolgt die Eiablage in jeder Brutzelle. Die Larve schlüpft nach 2-3 Tagen. Sie frisst an den Bienen weitere 6-8 Tage, bevor sie einen Kokon spinnt und sich so geschickt auf einem Seidenstiel verpuppt, dass sie weder Boden noch Wände berührt; dadurch wird verhindert, dass die Puppe, begünstigt durch die Feuchtigkeit, von Pilzen befallen wird.

Mitte Juni des nächsten Jahres gräbt sich dann die neue Generation Bienenwölfe aus ihrer Höhle im Erdreich.

 

 

 

-->  zurück