Exkursion zu den Sohrwiesen

17.05.2015


Am 17. Mai besuchten wir (wieder einmal) die Sohrwiesen.

 

Bei den Sohrwiesen handelt es sich um ein 100 ha großen Feuchtwiesenkomplex. Der Hannoversche Vogelverein kaufte die Fläche in de 1980er Jahren. 1992 wurde die Fläche Landschaftsschutzgebiet und steht auch als sog. FFH Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) unter staatlichem Schutz.

 

Hier ein Auszug aus der Landschaftsschutzgebietsverordnung der Region Hannover ( LSG -H 59):

 

„Das Landschaftsschutzgebiet "Sohrwiesen" liegt im westlichen Vorland des Hämeler Waldes und gehört zur naturräumlichen Einheit der Lehrter Geest. Die flachwellige, von der Burgdorfer Aue und dem Billerbach durchzogene Landschaft ist eiszeitlich geprägt. Der Boden wird von einem Gemisch  aus  Sand,  Schluff  und  Ton  mit  Steinen  (Geschiebelehm)  bestimmt,  der  in  weiten Bereichen unter Grund- und Stauwassereinfluss steht. Dadurch finden sich in diesem Landschaftsraum überwiegend extensiv genutzte Wiesen, Weiden, Röhrichtbereiche,  Kleingewässer  (Teiche,  Tümpel,  Gräben)  sowie  naturnahe  feuchte  bis  nasse Laub-  und  Bruchwälder  (Bauernwälder)  und  einzelne  Brachflächen  mit  wertvollen  Pflanzen-gesellschaften unterschiedlicher Entwicklungsstadien.

 

Darüber  hinaus  ist  das  Gebiet  durch  Hecken,  Feldgehölze,  Baumgruppen  und  Einzelbäume (Eichen,  Erlen  und  Weiden  sind  charakteristische  Holzarten)  geprägt  und  abwechslungsreich gegliedert. Diese  Landschaftselemente  sind  bedeutsame  Lebensräume  für  seltene,  in  ihrem  Bestand bedrohte Tierarten sowie für wildwachsende gefährdete Pflanzenarten.

 

Das Gebiet ist insgesamt auch als Rast- und Nahrungsplatz für Zugvögel bedeutsam. Aufgrund  der  unterschiedlichen  Boden-  und  Wasserverhältnisse  sowie  der  natürlichen  Landschaftsverhältnisse wird das Gebiet in zwei Schutzzonen gegliedert:

 

Schutzzone I

Die  Schutzzone  I  umfasst  besonders  schützenswerte,  wertvolle  wechselfeuchte  bis  nasse Grünlandstandorte  mit  einzelnen  trockeneren  inselartigen  Bereichen  am  westlichen  Rand  des Hämeler Waldes, in den Niederungsflächen des Billerbachunterlaufes und den Randbereichen des Oberlaufes  der  Burgdorfer  Aue.  Schon  die  Flurbezeichnungen  Rotes  Bruch,  Bauernwiesen, Raunsebeek,  Neue  Wiesen,  Hasselbergwiesen,  Haimarer  Wiesen,  Sohrwiesen  und Herzbruchwiesen  weisen  auf  die  besonderen  natürlichen  Gegebenheiten  hin.  Zahlreiche Kleingewässer,  seltene  Vegetationsflächen  sowie  naturnahe  Bruch-  und  Laubmischwaldflächen bestimmen das vielfältige Mosaik, die ökologische und die landschaftsästhetische Qualität.

 

Schutzzone II

Die  Schutzzone  II  umfasst  die  landwirtschaftlich  genutzten  Ackerflächen  und  wenige höhergelegene Grünlandflächen. Diese überwiegend offene Kulturlandschaft wird durch einzelne Gehölzbestände,  Baumreihen,  Hecken  und  Einzelbaume  bestimmt.  Sie  ist  wegen  ihrer besonderen  Bedeutung  als  Lebensraum  für  heimische  Vogelarten  und  auch  als  Rast-  und Nahrungsplatz für Zugvögel in ihrem Bestand zu schützen.

 

Naturkundlich Interessierte finden wertvolle Hinweise zum Gebietscharakter auch auf der Homepage des NABU Hannover:

 

. http://www.nabu-hannover.de/sohrw-aktuell.html

 

 

Im Rahmen der etwa vierstündigen ornithologischen Exkursion hatten auch wir Gelegenheit, eine ganze Reihe von Beobachtungen zu machen. Die Liste mit den beobachteten 41 Arten befindet sich im Mitgliederteil.



Fotos: Kauer