09.04.2016

           

 

Bei unserer letzten Exkursion in die Fuhseniederung Klein Ilsede – Handorf trafen wir zufällig Peter Becker, der eigentlich „seiner“ Rallen wegen das Gebiet aufgesucht, uns spontan zu einer Sonderführung einlud. Wir verabredeten ein gesondertes Treffen zum Thema „Blaukehlchen“, das in diesem Gebiet zu hören (und mit Glück auch zu sehen) ist.

Nun war es soweit. Das Gebiet hat es für Naturliebhaber „in sich“. Um den zunehmenden Bedarf an Kühl- und Löschwasser der 1872 gegründeten Ilseder Hütte zu decken, hatte man mittels Tiefbrunnen lange Zeit dem Naturraum mit seinen hohen Wasserständen, der deshalb für eine landwirtschaftliche Nutzung nur bedingt geeignet war, viel Wasser entnommen und damit im Laufe der Zeit den Gebietscharakter verändert. Statt Erlenbruchwald und fischreichen Gewässern verblieb aufgrund der Absenkung des Wasserspiegels eine Fläche, die nunmehr einer intensiven Grünlandnutzung und teilweise sogar als Ackerland nutzbar wurde. Im Gegenzuge reduzierten sich die ehemaligen typischen Tier- und Pflanzenarten der feuchten Niederung erheblich.

Die Peiner Biologische Arbeitsgemeinschaft bemüht sich seit ca. 40 Jahren, die ökologischen Bedingungen in der Niederung zu verbessern bzw. gravierende Fehlentwicklungen zu stoppen. Ab 1997 wurde der Betrieb des Wasserwerkes eingestellt und es setzte sich eine dauerhafte (Wieder-)Vernässung von Teilen der Fuhsewiesen ein mit der Folge einer rasanten Wiederbesiedlung hieran angepasster Fauna und Flora. Naturschützer dokumentieren durch regelmäßige Erfassungen die Entwicklung des Gebietes. Das Gebiet ist bislang nur als Landschaftsschutzgebiet eingestuft, es darf angesichts seiner Bedeutung für Flora und Fauna gehofft werden, dass die Bemühungen, dem Gebiet einen höheren Schutzstatus zu verleihen, bald Früchte tragen.

Doch zurück zu den Blaukehlchen, deren Gesang wir in der Dämmerung lauschen konnten. Wer sich einen Überblick über die charakteristischen Merkmale dieses Vogels verschaffen möchte, folge beispielsweise diesem link:

 

http://www.vogelundnatur.de/blaukehlchen-vogelart/

 

Und hat der Gesang des Blaukehlchens längere Zeit erfreut und unsere Ornithologen, die das nun nicht gerade vor unserer Haustür liegende Gebiet von dieser Seite das erste Mal kennenlernten, haben bekundet, dass die Impressionen Anlass geben werden, das Gebiet häufiger aufzusuchen.

Besonderer Dank gebührt Peter Becker, der die Exkursion fachkundig leitete. Solche Abende sind für unsere Gäste manchmal wertvolle Schlüsselerlebnisse, die Appetit auf mehr machen.

 

 

 

 

 

Fotogalerie von S. Quante: