Die Kirche St. Georg im Harsumer Ortsteil Adlum (Foto: Kauer)
Die Kirche St. Georg im Harsumer Ortsteil Adlum (Foto: Kauer)

Brutvogelbestandserfassung Adlum 2022

(wh) In den Jahren 1986 bis 2022 haben wir mittlerweile siebenmal den Bestand der Brutvögel in Adlum erfasst. Die Begehungen fanden jeweils an 4 bis 6 Tagen von März bis Juni statt. Bei mindestens dreimaliger Feststellung eines singenden oder balzenden Männchens an ein- und demselben Platz nimmt man an, dass die beobachtete Vogelart hier ein Brutrevier besitzt. Bei Elster, Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalben haben wir zusätzlich die belegten Nester gezählt. So ergeben sich folgende Brutpaarbestände einiger Arten:  

 

Die vollständige Liste der erfassten Arten befindet sich unten. 

 

Bei fast allen Arten sind die Bestände erschreckend zurückgegangen. Die Gründe sind bekannt: Intensive Landwirtschaft, Futtermangel durch das Insektensterben, strukturarme Gärten, fehlende Nistmöglichkeiten, Vogelfang in Südeuropa  usw. Frühere Allerweltsvögel wie Haussperling, Star, Kohlmeise, Amsel, Buchfink sind nur noch in kleinen Beständen vorhanden. Nur bei der Mönchsgrasmücke blieb der Bestand auf niedrigem Niveau stabil. Rabenkrähe und Elster haben sich in den letzten Jahren im Dorf etabliert. Nach unserer Zählung im Jahr 2017 hatten wir für die nächsten Jahre auf positive Veränderungen gehofft, aber die Hoffnung hat sich nicht erfüllt.

 

Der Negativtrend zeigt sich auch in der aktuellen Roten Liste der Brutvögel Niedersachsens und Bremens vom Oktober 2021. Die Bestände für die Rote Liste werden von vielen verschiedenen Naturschutzorganisationen erfasst und durch das NLWKN  (Nieder- sächsischer Landesbetrieb  für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) publiziert.

In der Roten Liste werden die Brutvögel in Kategorien eingestuft. Hier ein kleiner Auszug mit Vogelarten im südlichen Niedersachsen mit der Hildesheimer Börde.

 

Kategorie 0: Ausgestorben oder verschollen 

Birkhuhn, Brachvogel, Sumpfohreule, Wiedehopf

 

Kategorie 1: Vom Aussterben bedroht

Steinkauz, Wiesenpieper, Wachtelkönig, Braunkehlchen

 

Kategorie 2: Stark gefährdet

Kiebitz, Rebhuhn, Wiesenweihe, Wendehals

 

Kategorie 3: Gefährdet

Brandgans, Krickente, Flussregenpfeifer, Heidelerche, Schilfrohrsänger, Drosselrohrsänger

 

Kategorie R: Extrem selten

Mittelsäger, Bienenfresser, Zwergschnäpper

 

Kategorie V: Vorwarnliste mit Arten, die merklich zurückgegangen aber aktuell  noch nicht gefährdet sind

 

 

Wachtel, Stockente, Wasserralle, Teichhuhn, Zwergtaucher, Habicht, Rohrweihe, Schleiereule, Eisvogel, Turmfalke, Baumfalke, Neuntöter, Uferschwalbe, Gelbspötter, Grauschnäpper, Nachtigall, Feldsperling, Rohrammer, Gartenrotschwanz

 

 

 

Hier unsere Beobachtungsliste der Zählungen vom 10.04., 24.04., 15.05. und 22.05.2022: 

 

Der Listenvergleich mit den vorangegangenen Zählungen befindet sich für Mitglieder im geschützten Bereich.