Brutkolonie der Uferschwalben (Foto: W. Kauer)
Brutkolonie der Uferschwalben (Foto: W. Kauer)

Radtour zum Entenfang und zur Uferschwalbenkolonie bei Giesen

(03.07.2022)

(wk) In der Regel sind wir ja zu Fuß unterwegs. Aber wenigstens einmal im Jahr schwingen wir uns auf unsere Räder und können so unseren Aktionsradius erweitern. In diesem Jahr führte uns der Weg bei schönstem Sommerwetter zunächst über Harsum nach Klein Förste und von dort aus zu den östlich der B6 befindlichen Abbauflächen für Sand und Kies, in deren Steilhängen die Uferschwalbe brütet. Aus gebotener Distanz, um das Brutgeschäft nicht zu stören, konnten wir die Kolonien mit den Gläsern gut beobachten. 

 

 

Uferschwalben sind Zugvögel, man kann sie von April bis Oktober beobachten.

 

Ihre Brutröhren graben sie mit Schnabel und Beinen in Steilhänge, in deren Nähe sich Wasserflächen befinden. In Kies- und Sandgruben finden sie in unserer Region entsprechend günstige Lebensbedingungen. Ihre Nahrung besteht aus dem sog. Luftplankton, d.h. Insekten, die sie im Flug fangen.

 

 

Uferschwalben haben ein braunes Obergefieder, ein braunes Brustband, hinzu kommen eine weiße Unterseite und einen ebensolchen Kehlfärbung (Foto oben von A. Keller aus dem Sommerprogramm des OVH 2022). 

 

 

Eine Industriefläche bietet auch der Botanik interessante Entwicklungsmöglichkeiten:

 

Weiter ging es dann über Ahrbergen Richtung Westen zum Naturschutzgebiet „Entenfang“. Manche Feldraine verdienen es noch, so genannt zu werden und erfreuten uns mit der sommerlichen Blüte, nennen wollen wir die Wilde Karde, den Blauen Natternkopf und die Wegwarte. Immer wieder schön anzuschauen.

 

Der Name "Entenfang" gibt schon einen Hinweis auf dessen frühere Nutzung: in diesem Gebiet wurden nach holländischem  Vorbild Wildenten nachgestellt, angelockt durch zahme Artgenossen. 

 

 

Der seit 1990 als Naturschutzgebiet ausgewiesene ca. 18,5 ha große Entenfang liegt in dem Bereich westlich der Kalihalde Giesen und Barnten. Er bildet den Kern einer ausgedehnten Mulde zwischen Innerste und Leine, in der schon während der Saale-Eiszeit ein Masaik flacher Seen und Niederungsmoore zwischen Innerste und Leine entstand. Bis auf kleine Areale ist aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung heute davon kaum mehr etwas zu erkennen. Äußerlich für den uninformierten Spaziergänger eher unspektakulär, bietet es dem Naturschutz jedoch inmitten der landwirtschaftlich geprägten Umgebung eine Fülle von Forschungs- und Beobachtungsmöglichkeiten. Botanik, Avifauna, Lurche und Insekten waren Gegenstand der Untersuchungen des Ornithologischen Vereins (vgl.  „Hildesheimer und Kalenberger Börde – Natur im Landkreis Hildesheim“; Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung, Band 5 (2005), dort: „Naturschutzgebiet Entenfang“ Bl. 223 ff.).

Ein Sommertag bringt es mit sich, dass es umso wärmer wird, je mehr die Sonne sich ihrem mittäglichen Höchststand nähert, und so traten wir nach dem Besuch des Entenfangs langsam unseren Rückweg an, der uns noch zur der Kalihalde führte, da im Bereich des dortigen Werksgeländes sich für Ornithologen immer wieder interessante Beobachtungsmöglichkeiten bieten.

 

Nach knapp über 30 km Bewegung durch eine interessante Natur unserer Region lockte das Mittagessen zuhause, und so wurde noch einmal kräftig in die Pedale getreten.

 

 

Die ornithologischen Beobachtungen dieses Vormittags sind der nachstehenden Liste zu entnehmen:

 

Kolkrabe

Gartengrasmücke

Feldlerche

Bachstelze

Gelbspötter

Goldammer

Flussregenpfeifer

Bussard

Turmfalke

Singdrossel

Stieglitz

 

Dorngrasmücke