(wk) Unsere jährliche Frühexkursion startete in diesem Jahr wieder um 4 Uhr, denn wir wollten vor den frühesten Vögeln im Borsumer Wald sein. Der Waldkauz ließ allerdings geraume Zeit auf sich warten und meldete sich erst im Morgengrauen mit seinem markanten Ruf.
Dafür empfing uns bald der erste zaghafte Ruf eines Rotkehlchens, dann ließen nach und nach zunächst die Artgenossen und schließlich auch die anderen Vogelarten ihre Rufe hören. Wir konnten uns in diesem Jahr nicht beklagen. Das Wetter war für eine derartige Unternehmung mit zwar einstelligen Temperaturen, jedoch nur schwachem Wind und Trockenheit optimal. Die zehn Teilnehmer der Veranstaltung waren sowieso passend ausgerüstet.
Wie in den Vorjahren fiel auch dieses Mal auf, dass sowohl die Artenzusammensetzung als auch die Individuenzahl der noch präsenten Arten im Vergleich zu Veranstaltungen aus der Frühzeit des Vereins zurückgegangen sind. Schwankungen waren schon immer zu verzeichnen, denn die äußeren Rahmenbedingungen – insbesondere das Wetter – sind nie identisch. Der subjektive Eindruck der regelmäßigen Teilnehmer wird jedoch durch die langjährigen Aufzeichnungen bestätigt.
Gegen 5:30 Uhr genossen wir wieder den Sonnenaufgang bei klarem Himmel am Rande des Borsumer Waldes. Es ist ein besonderer Moment, wenn man zu solch früher Zeit den Blick über die Börde schweifen lassen kann und dann Richtung Dorf die goldene Sonnenscheibe langsam am Horizont erscheint.
Dann wird es auch Zeit, sich langsam wieder zu den abgestellten Fahrzeugen zu begeben, um zum Bruchgraben zu wechseln. Zwar hatten wir in diesem Jahr Glück und konnten eine Nachtigall am Rande des Borsumer Waldes hören, das „richtige“ Nachtigallen-Frühkonzert bietet sich einem jedoch erst im Bruchgrabengebiet. Dort dann allerdings mit einer beeindruckenden Individuendichte. Insgesamt zehn Nachtigallen ließen aus den Gebüschen ihre charakteristischen Rufe erschallen.
Gepaart mit den Gesängen der anderen typischen Vogelarten der Region war das ein beeindruckendes Schauspiel.
Auch ein einzelner Kuckuck mischte sich in die Gesänge. Als wir plötzlich zeitgleich zum Kuckucksruf ein fliegendes Pärchen dieser Vögel erblickten, war das eine Sichtung, die uns so bislang noch nie gelungen war.
Nach über drei Stunden Gehen und Lauschen ließ sich der Kaffeedurst nicht mehr ignorieren. Also dann mal „Danke und Tschüss“ an alle fliegenden Freunde und schnell zum Jugendheim, wo zwei fleißige weibliche Mitglieder – dem Muttertag zum Trotz! – bereits in diesen frühen Stunden die Tische für ein gemeinsames Frühstück gedeckt hatten. Ein besonderes Highlight sind immer die selbst gemachten Marmeladen (Spenden der Teilnehmer), die sich zu einem echten Geheimtipp entwickelt haben.
Alles in allem wieder eine sehr gelungene Veranstaltung!
Nachstehend finden Sie unsere Beobachtungslisten, differenziert nach den beiden Beobachtungsgebieten:
Beobachtungsliste Borsumer Wald
Amsel
Blaumeise
Buchfink
Buntspecht
Feldlerche
Gartenbaumläufer
Grünspecht
Hohltaube
Kohlmeise
Misteldrossel
Mönchsgrasmücke
Nachtigall
Rabenkrähe
Ringeltaube
Rotkehlchen
Singdrossel
Star
Waldkauz
Zaunkönig
ZilpZalp
Beobachtungen Bruchgraben
Amsel
Bachstelze
Blaumeise
Buchfink
Buntspecht
Eichelhäher
Gartengrasmücke
Gelbspötter
Hohltaube
Kleiber
Kohlmeise
Kuckuck (3 Ex., 2 fliegend)
Mäusebussard (sitzend)
Mehlschwalben
Mönchsgrasmücke
Nachtigallen (10 Ex.)
Rabenkrähe
Ringeltaube
Singdrossel
Sperber
Star
Stieglitz
Stockente
ZilpZalp