(wk) Sich vereinigende Wasserläufe stellen immer eine Besonderheit da. Jeder der Wasserlauf hat mehr oder weniger viele Kilometer durch verschiedene Landschaften mit ihren jeweiligen Besonderheiten durchflossen, um nun den weiteren Weg gemeinsam fortzusetzen.
Jeder der heute besuchten zwei Wasserläufe bringt eine problematische „Vorgeschichte“ mit. Die Innerste entspringt im Harz und die flussbegleitenden Landschaften sind teils durch die hierdurch bedingte Verfrachtung von Schwermetallen belastet. Der Bruchgraben wiederum durchfließt landwirtschaftlich intensiv bewirtschaftetes Bördegebiet, was sich für die Wasserqualität ebenfalls als nicht gerade förderlich darstellt.
Davon merkten die Teilnehmer (einige mehr hätten es durchaus sein dürfen) unseres Spaziergangs wenig. Auffallend zunächst nur die völlig unterschiedlichen Landschaftsstrukturen auf, durch die wir uns bewegten. Direkt am Startpunkt an der B6 präsentierte sich die typische Kulturlandschaft der Hildesheimer Börde: weitläufige Ackerflächen, durchzogen von wenigen Baumreihen und Feldrainen. Die offenen Strukturen bieten gute Sichtverhältnisse – zugleich aber auch Hinweise auf die starke landwirtschaftliche Prägung und den Mangel an Rückzugsräumen für Tiere.
Im Bereich südlich von Sarstedt auf dem Wege zur Malzmühle wiederum wechselt das Landschaftsbild von offener Bördelandschaft zu strukturreicher Auenlandschaft mit Gehölzen und Feuchtbereichen entlang des Bruchgrabens.
Optimale Voraussetzungen für unsere ornithologischen Beobachtungen, die den Spaziergang immer wieder auflockerten. Unser Vereinsfreund Walter Wedig, der heute den Spaziergang führte, konnte die Teilnehmer auf so manche Vogelart aufmerksam machen, die zu sehen oder auch nur zu hören war. Fachkundige Begleitung ist eben immer die beste Voraussetzung, um das Arteninventar mit seiner ganzen Vielfalt kennenzulernen und für den nächsten allein unternommenen Spaziergang auch wieder etwas dazuzulernen.
Nach einer kurzen Rast am Zusammenfluss von Innerste und Bruchgraben traten wir dann den Rückweg an – begleitet vom sommerlichen Konzert der Vogelwelt und zahlreichen Eindrücken über den ökologischen Wert dieses wenig bekannten, aber lohnenswerten Exkursionsgebiets.
Unsere heutigen Beobachtungen:
Amsel
Buchfink
Fitis (nur akustisch)
Gartenbaumläufer
Gartengrasmücke
Graugänse
Haubentaucher (mit Jungen)
Heckenbraunelle
Kleiber
Kohlmeise
Kuckuck
Mönchsgrasmücke
Rabenkrähe
Rauchschwalbe
Reiherente
Ringeltaube
Rohrammer (nur akustisch)
Rotkehlchen
Singdrossel
Stockenten (die B6 querend mit Jungen)
Teichhuhn
Turmfalke
ZilpZalp