Jung und Alt forschen gemeinsam
Unsere regulären Vereinsveranstaltungen richten sich vom Format her bevorzugt an unsere erwachsenen Mitglieder.
Die Veranstaltungen der "Becherlupe" gehen einen anderen Weg: wie wäre es, wenn erwachsene Begleiter und die Kinder mal einen gemeinsamen Forschernachmittag miteinander verbringen könnten? Nichts
leichter als das!
In loser Folge laden wir die Forscherteams in diesem Jahr zu einigen Veranstaltungen ein, die ganz unterschiedliche Lebensräume mal genauer "unter die Lupe" nehmen.
Das Leben im Bach, die Wunderwelt der Pilze, das emsige Treiben im gar nicht so toten Totholz und - der späten Jahreszeit im November angepasst - die nähere Beschäftigung mit Flechten, den
lebendigen "Flecken" an Bäumen, Mauern, Zäunen und Gehsteigen. Das werden unsere diesjährigen Themen sein.
Am einfachsten ist es, sich den nachfolgenden Programmflyer herunterzuladen (den Flyer gibt es jetzt für dich und deine Freunde auch in gedruckter Form, bitte
melden!).
Noch Fragen? dann ruft mich einfach an: Winfried Kauer Tel. 05127/4233 oder schreibt eine Mail an:
winfried.kauer(at)ovh-online.de
Welche Themen stehen 2023 an?
- was verbirgt sich unter der Rinde und im Totholz?
- was tummelt sich im Bach?
- Pilze sind nicht nur zum Essen da, sie wachsen an vielen Stellen und werden doch so oft übersehen; übrigens: ist ein Pilz ein Tier? eine Pflanze? oder etwas ganz anderes?
- Flechten bevölkern Bäume, Äste, Mauern, die Gehsteige. Schauen wir doch mal genauer hin und tauchen ein ins interessante Flechtenleben.
Das große Krabbeln im Totholz
(wk) Dieser Baum geht noch zur Kita, der dort schon zur Schule. Und der da hinten ist ein Teenie, während … schauen wir nach oben … es sich über uns um eine ausgewachsene Buche handelt. Aber gehen wir leise zu dem Riesen, der da hinten quer im Wald liegt. Ein toter Baum. Tot? Nicht, wenn wir vorsichtig ein Stück des morschen Holzes abheben … wir haben eine Großfamilie von Asseln aufgeschreckt, die jetzt eilig in alle Richtungen davonhuscht, da sie das Licht nicht mag. Dafür halten sie sich gern an feuchten Stellen auf, im Komposthaufen, unter Falllaub, in – wie hier – morschen Baumstämmen, unter großen Steinen, in Kellern, Gewächshäusern und Mauerritzen. Sie leben von weichen, saftigen und zerfallenen Pflanzenteilen und spielen im Nährstoffkreislauf eine wichtige Rolle. 14 Beine haben sie, wenn wir genau hinschauen. Da hilft uns die Becherlupe natürlich, die unserer Kindergruppe auch den Namen gegeben hat. Die Asseln stammen von wasserlebenden Krebstieren ab, wusstet ihr das?
Die Zahl der Beine ist schon mal wichtig, wenn wir die einzelnen Tiere im morschen Holz näher bestimmen wollen. Von „ohne Beinpaare“ (Würmer und Insektenlarven) bis „viele Beine“ (Tausendfüßler zum Beispiel) geht die Beinuhr. Ein lustiger Name für die runde Scheibe, auf der die Namen von Tieren mit ihrer Beinzahl stehen. Mit 7 Beinpaaren ist die Assel schon ganz schön weit vorne, denke ich.
Pilze und Moose wachsen auch auf dem toten Baum, aber die sind langweiliger, die bewegen sich nicht. 6-beinige Insekten, fliegend, krabbelnd und huschend und 8-beinige kleine Spinnen interessieren mich schon mehr. Schauen wir mit der Lupe genau hin, wimmelt es nur vor Leben auf und in dem liegenden Baum. Sicherlich ein gefundenes Fressen für die Waldvögel.
Bevor es wieder nach Hause geht, erzählt uns Herr Kauer noch, warum wir ein Holzästchen nur mit großer Kraft zerreißen können und warum es so hart ist, wenn wir es mit den Fingern quetschen wollen. Von Spaghettis, Querspaghettis und Bolognese-Sauce war dabei die Rede, aber die Einzelheiten habe ich schon wieder vergessen. Nur dass die Natur ganz schön clever ist, wenn sie etwas zusammenbaut. Wie ich, wenn ich mit Lego spiele, und die Pilze und vielen Tierchen nehmen das dann wieder auseinander, damit aus den einzelnen Teilen dann neue Bäume gebaut werden können. Das habe ich mir gemerkt.
Bin ja neugierig, was es das nächste Mal in der „Becherlupe“ gibt.
