Vom Aronstab zum Zilp-Zalp

Frühlingsspaziergang im Borsumer Wald (02.04.2017)

Der Lerchensporn fühlt sich im Borsumer Wald offensichtlich wohl und breitet sich weiter aus (Foto: Kauer)
Der Lerchensporn fühlt sich im Borsumer Wald offensichtlich wohl und breitet sich weiter aus (Foto: Kauer)

 

 

(wk/sf) Kennen sie das Gefühl, mitten in einem weißen Meer aus Buschwindröschen zu stehen? Die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings zu genießen? Nach langen Wintermonaten den Duft der erwachenden Natur zu riechen und das Gezwitscher der Singvögel zu hören?

 

 

Wer weiß aber im Herbst schon, wie sich das Wetter im nächsten Frühling gestaltet? In diesem Jahr lagen wir mit unserer Planung richtig. Für den Familienspaziergang war alles so wie erwünscht, nun, nur der Aronstab zeigte noch keine Blüten, anhand deren der komplexe Bestäubungsapparat hätte veranschaulicht werden können. Macht                                                                                   nichts, es klappte auch

                                                                                  so.

 

 

 

Auf die Fragen der kleinen und großen Teilnehmer warteten Ulla Kaeser (Botanik), Werner Horman (Ornithologie) und Nina Lipecki, die es übernommen hatte, für die teilnehmenden Kinder ein altersgemäßes Programm zu gestalten, damit ihnen nicht langweilig wird.

 

 

 

Egal ob es weiß, gelb, pink oder lila blüht, allen Frühblühern ist gemein, dass sie Methoden der Energiespeicherung in ihrem Wurzel- oder Knollensystem entwickelt haben und dadurch sehr zeitig austreiben können, wenn die Bäume noch unbelaubt sind und ausreichend Sonnenlicht auf den Waldboden gelangt. Der Unterschied des Lichteinfalles zwischen dem aktuellen frühlingshaften Borsumer Wald mit dem sonnenbeschienenen Bodenbewuchs und dem späteren schattigen Sommerwald, wenn insbesondere die großen Buchen mit ihren großen Laubkronen kaum einen Sonnenstrahl mehr bis zum Boden durchlassen, ist beeindruckend.

 

 

 

Aber heute kümmerten wir uns in erster Linie um die Frühblüher, und davon gibt es eine ganze Menge zu beobachten:

 

 

 

Beobachtungsliste:

 

Taubnessel,

Giersch,

Buschwindroeschen,

Aronstab,

Waldveilchen,

kaukasisches Vergissmeinnicht,

Gelbstern,

Waldmeister,

grosse Sternmiere,
Goldnessel,

Sauerklee,

wollige Hahnenfuss,

Huflattich,

Schluesselblume (Besonderheit: sie wird von Schmetterlingen bestäubt),

Frauenhaarmoos,
Lungenkraut,

Scharbockskraut,

Knoblauchrauke,

Lerchensporn: violett und weiss,

vielbluetige Weisswurz - besser bekannt als Salomonsiegel-,

Sämlinge von Rotbuche und Bergahorn .

 

 

Die Kinder sammelten auf einem Klebekärtchen Blüten verschiedener Farben, und dabei entstanden richtig kleine Kunstwerke: 

 

 

 

Werner Hormann machte während des Spazierganges auf die verschiedenen Vögel aufmerksam, die zu dieser Jahreszeit meist noch gut zu beobachten sind, während sie sich nach dem Laubaustrieb manchmal nur noch durch ihre Stimmen verraten.

 

Auch die Schnecken haben ihre Winterquartiere verlassen. Neben den dicken Weinbergschnecken konnten wir noch Fotos von kleineren Exemplaren machen:

 

 

 

Ach ja, die Kinder entdeckten da noch einen Baum mit 2 Löchern. In dem Baum scheinen sich Ameisen häuslich eingerichtet zu haben. Jedenfalls war ein reges Kommen und Gehen zu beobachten.

 

 

 

 

Es waren schöne anderthalb Stunden an diesem Sonntagvormittag. Dank an unsere fachkundigen Exkursionsleiter und an unsere Teilnehmer, die wir gern bei künftigen Exkursionen und Spaziergängen wieder in unserer Mitte begrüßen wollen.

 

 

Fotos: Kauer