Vortrag: Ein Blick in das Reich der Flechten

Monatsversammlung v. 03.02.2023

Flechten (lat. Lichen) kommen mit extremen Lebensraumbedingungen zurecht. Zumindest einige Arten könnten sogar auf dem Mars überleben, wie vor einigen Jahren Simulationen gezeigt haben. Flechten reagieren andererseits so sensibel auf Veränderungen, dass sie der Wissenschaft als sog. Bioindikatoren dienen, als eine Art von Frühwarnsystem für sich abzeichnende klimatische und lufthygienische Veränderungen.

 

Erstmalig seit Bestehen des Vereins referierte der Vorsitzende Kauer über diese seltsame Lebensgemeinschaft aus Pilzen und Algen in der Februar-Monatsversammlung des Vereins. Was befähigt diese Lebensgemeinschaft, ihr Leben unter Bedingungen zu fristen, die für andere Lebewesen das Aus bedeuten würden? Wie nähert man sich der Bestimmung der ca. 600-700 Arten der im Norden Deutschlands beschriebenen Flechten? Sind Schäden zu befürchten, wenn Flechten unsere Bäume, Sträucher, Dächer und Mauern besiedeln? Wie vermehren sich Flechten eigentlich? Der Vortrag versuchte, auf diese und andere Fragen allgemeinverständlich einzugehen und die Grundlagen für eine weitergehende Beschäftigung mit diesen interessanten Lebewesen zu vermitteln.

 

Denn zu erforschen gibt es noch so einiges im Reich der Flechten, sicherlich auch viele noch nicht entdeckte neue Arten. Und wem der Vortrag Appetit auf mehr gemacht hat … fündig wird man im Dorf und im Wald überall. Denn Flechten sind unsere zwar unscheinbaren, aber allgegenwärtigen Begleiter.